Blut ist nicht nur eine rote Flüssigkeit, die durch unsere Adern strömt. Es ist ein lebendiges Archiv. Jede Zelle, jedes Molekül darin trägt die Geschichte unserer Nahrung, unserer Atmung, unserer Gedanken. In seiner Bewegung liegt der Rhythmus unseres Lebens – still und doch kraftvoll, wie ein unterirdischer Strom.
Alte Heiler sagten: „Rein ist der Geist, wenn rein ist das Blut.“
Denn Blut trägt nicht nur Sauerstoff, sondern auch winzige Botenstoffe, die unsere Organe, unsere Hormone, unser Immunsystem miteinander sprechen lassen. Ist es frei von belastenden Stoffen, leuchtet es tief rubinrot, bewegt sich geschmeidig und nährt jede Zelle mit Lebensenergie. Doch sammeln sich in ihm Gifte – aus Nahrung, Luft, Wasser oder sogar aus unterdrückten Gefühlen – verliert es an Kraft, stockt oder gerinnt zu schnell.
In alten Klosterhandschriften finden sich Hinweise auf sanfte Blutreinigung, lange bevor es Laborwerte gab.
Mönche tranken in den ersten Tagen des Frühjahrs warme Aufgüsse aus Brennnesselsamen, Schafgarbe und der Wurzel der Wegwarte. In den Aufzeichnungen eines persischen Heilers aus dem 16. Jahrhundert steht, dass das langsame Kauen frischer Granatapfelkerne den Blutfluss „kühlt“ und reinigt. Die tibetische Medizin empfahl, bei Müdigkeit und fahlem Teint eine Brühe aus Gerste, Ingwer und einer Prise Safran zu trinken, um das Blut „leichter“ zu machen.